Kunstprojekte

Kunst am Haus – 2009 Gunter Klag

Kunst am Haus
Fenster an der Frontfassade

Das Gebäude wird durch 5 musivische Bilder in Bleiverglasung optisch aufgewertet.
Die 5 Bilder, formuliert aus farbigen Glasscherben (orangerot, Opalglas weiß und dunkelblau), werden durch die Bleiruten gefasst und damit grafisch linear kommentiert und in die bereits gestalteten Applikationen integriert.
Die auf die vorhandenen Fenster geblendeten Glasbilder schließen die Fassade materiell nach Außen hin ab. Definieren aber extrovertiert die Kunstfunktion des Gebäudes. Die Möglichkeit des Beleuchtens von innen (Leuchtiodenstreifen) erlaubt dies auch bei Nacht.
Der Vorentwurf (siehe Fotomontage und 9 serielle Radierungen) arbeitet mit horizontalen und vertikalen Bildprinzipien, in der gestalterischen Weiterentwicklung werden auch diagonale Parameter eine Rolle spielen.

GUNTER KLAG

Geboren 1965 in Ludwigshafen. Grafiker Buchkünstler. Mitglied des BBK
Rheinland-Pfalz. Zahlreiche künstlerische Arbeiten in öffentlichem und privatem Besitz. Teilnahme an Kunst am Bau Wettbewerben.
Tätigkeit im Bereich Erwachsenenbildung (Freihandzeichnen, Elementares Gestalten, Hochdruck, Tiefdruck, Lithografie, Medienkunde).
„Das bHK ist ein LABOR.
Ein Ort der ARBEIT. Der Ansatz ist ein ökonomischer. Die Gegenstände der künstlerischen Arbeit entstehen im Zusammenwirken von Persönlichkeiten. Die Arbeitsergebnisse finden ihre Projektion in den unterschiedlichsten Medien, natürlich bestimmt durch die arbeitenden Menschen. Das bHK ist ein sich in Umnutzung befindliches Wohn-Haus, als eine zentrale Anlaufstelle der mittlerweile zahlreichen Außenstellen des bHK.“.

Kunst am Haus – 2008 Mike Überall

Kunst am Haus – 2008 Mike Überall

„Das Fenster zum Hof
Ein ehemaliges Fenster zum Hof wird reaktiviert. Das alte, zugemauerte Fenster wird samt Mauerrahmen, Leibung, Fenstersims und der eingemauerten Fensterladenscharniere, in ein Neues Fenster rückverwandelt. In ein Fenster mit Meerblick. Die ursprüngliche Nutzung und Bestimmung wird in mehrfacher Hinsicht transformiert. Aus dem eigentlich „vermauerten Ausblick von Innen“ wird ein „Einblick nach Draußen“.

 

Habitation – 2008 Bellheim


HABITATION

bHK company 2008

Die Thesen des amerikanischen Theoretikers Richard Florida zu den second citys und deren unkonventionellen Lebensräumen haben weltweit zum Nachdenken angeregt. Die so genannte creative class als Motor der Kultur und der Wirtschaft hat ein Bedürfnis nach neuen Arbeits- und Lebensräumen geschaffen. Diese sollen menschlich, kreativ, offen und tolerant genutzt werden können. Es müssen wieder kulturelle Räume geschaffen werden, damit die Menschen gerne in ihrer Region leben.

Ein Modell dafür ist die Architekturvision Habitation. Die „6-Millionen-Quadratmeter“ Stadt soll einen urbanen Zukunftsentwurf für die künstlerische Boheme bieten. Vorgesehen ist eine Kunstkolonie, die ausschließlich kulturell hochwertige Angebote bieten soll. Die Kolonie ist als Kreis konzipiert. (Durchmesser ca. 3 km, Höhe ca. 500 m). Die Kolonie wird von einer Betonkuppel überspannt. Die Untersicht zeigt ein künstlerisch gestaltetes Firmament.

Anlässlich des Kultursommers 2008 werden im Kunsthaus des bHK Zeichnungen, Texte und Modelle zur Habitation gezeigt. Das Planungsteam besteht aus Künstlern, Architekten und Wissenschaftlern: Gunter Klag (Künstler, Bellheim), Christian Heuchel (Architekt, Köln), Thomas Ruch (Zeichner, Basel), Dr. Ralph Musielski (Komparatist, Hamburg), Dr. Michael Krennerich (Politologe, Erlangen), Prof. Klaus Fäth (Tragwerksplaner, OSD Frankfurt), Thomas Fenner (FSW Landschaftsarchitekten, Düsseldorf) und We Love Machines. (Gestaltungsformen, Mannheim).

 

Mit freundlicher Unterstützung

Kunst am Haus – 2007 Thomas Ruch

„Auf den ersten Blick kommt das Grundstück mit dem Haus an der Hauptsrasse 129 schmal daher. Auch beim Betreten will sich dieser Eindruck nicht abschreiben. Erstaunlich ist, dass dieser Parzelle das Schmale angehaftet bleibt. Um das Mehrfache zieht sich diese in die Länge, offenbart und potenziert dem Betrachter die Schmalheit als Schmalheit per se.
Um diesen Raum zu erweitern, gäbe es nichts einfacheres, als einen Spiegel anzubringen. Es wäre überraschend, was ein Spiegel am hinteren Ende des Grundstücks im Stande wäre zu leisten. Käme dieser doch einer Erweiterung gleich, die das Vorstellungsvermögen weit überbietet und jede pragmatische Konstruktion schachmatt stellt.
Das beste Spiel ist jenes, das bei jedem Zug seine Bedingungen neu formuliert. Ausserdem ist das Spiel die höchste Form der Muse. Wenn ich ein Haus bemalen soll und mir dazu nichts einfällt, dann liegt nichts mehr auf der Hand, als dieses Haus mit Kringeln zu füllen. Kringelzeichnungen erinnern uns an die Schulzeit. In langweiligen Vorlesungen gaben sie uns Anlass, die Ränder unserer Bücher und Hefter damit zu bekritzeln, zu füllen, ja zu übersähen, sehr zum Wohle unseres seelischen Zustandes.
Welche Seite auch immer eine über zwei Finger gedrehte Münze einnimmt, die in der Geschwindigkeit ihrer Selbstdrehung erst zum Stehen, dann beim Abklingen ihres Schwungs zum Kippen gelangt, ist nicht von Belang. Kreisende Kringel sind eine Geste der Muse.“

THOMAS RUCH

1963 geboren in Basel, absolvierte das Studium der Freien-Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, das er mit dem Akademiebrief abschloss. Konrad Klapheck ernannte ihn zum Meisterschüler. Als bildender Künstler arbeitet und lebt er in Düsseldorf und Grindelwald. Seine Biographie ist unter www.sokultur.ch /Kulturschaffende abzurufen.